Liebe Eltern – Gesund beginnt im Mund - von Anfang an! Noch nie waren die Chancen dafür so gut. Dank intensiver Forschung weiß man heute recht genau, was den Zähnen gut tut. Ihnen selbst und Ihren Kindern eröffnet sich die Möglichkeit, Karies gar nicht erst entstehen zu lassen.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass die vorbeugenden Maßnahmen schon im Babyalter beginnen, in der gesamten Kindheit und auch später konsequent weitergeführt werden.

Wie Sie die Zahngesundheit Ihres Kindes positiv beeinflussen können, darüber möchten wir Sie gerne informieren.

Was sind Fluoride?

Fluorid ist die chemisch gebundene Form von Fluor. Fluor selbst existiert in gasförmigem Zustand, ist hoch reaktiv und giftig.

Fluoride in gebundener Form sind harmlos. Es gibt sie in der Natur verschiedener Art, in Salzen, Mineralen, Gesteinen, Wasser in der Luft, vor allem in Vulkangebieten.

In zahnmedizinischen Produkten enthaltenen Fluoride haben die Fähigkeit, sich im Zahnschmelz ein zu lagern und diesen zu härten. Diese Härtebildung trägt dazu bei, den Zahnschmelz gegenüber Säureangriffen widerstandsfähiger zu machen.

Säure im Mundraum löst Minerale in Form von Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz = Demineralisation

Zu Beginn dieser Demineralisation entstehen auf den Zähnen kreideweiße Flecken. Eine sogenannte Initialkaries.

Das Zähne putzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta hemmt diesen Mineralverslust = Remineralisation

Was bedeutet 500 ppm Fluorid?

Fluorid wird auf Zahnpastatuben in der Einheit ppm angegeben (parts per million), ein ppm entspricht einem Milligramm Fluorid pro Liter. Eine 75 Milliliter-Tube Kinderzahnpasta mit einem Gehalt von 500 ppm Fluorid enthält demnach 37,5 Milligramm Fluorid.

Anwendung äußerlicher Fluoridierung (lokal)

Fluoride sind in Zahnpasten, Zahnputztabs, Gelees, Lacken, Zahnseide, Mundspüllösungen enthalten.

Hochdosierte Fluoridlacke werden normalerweise im Rahmen der Individualprophylaxe bei Kindern oder einer professionellen Zahnreinigung in Zahnarztpraxen appliziert. Eine häufigere Anwendung kann für Patienten unter anderem mit erhöhter Kariesaktivität und /oder pflegebedürftiger Menschen, geschehen.

Häusliche Fluoridpräparate                Fluoridanteil ppm

Zahnpasta, Zahnputztabs                      1000 - 1500 ppm

Zahnseide                                              Keine ppm Angabe

Mundspülung                                          250 -500 ppm

Als optimale Fluoridaufnahme wird ein Wert zwischen 0,05 und 0,07 mg Fluorid/kg Körpergewicht und Tag angesehen. Daraus ergibt sich z.B. für ein sechsjähriges Kind, das im Durchschnitt etwa 20 kg wiegt, die optimale Fluoridaufnahme von 1,0 und 1,4mg Fluorid/Tag.

Anwendung innerlicher Fluoridierung (systematisch)

Bei der innerlichen Fluoridierung gelangt das Fluorid über den Magen-Darm-Trakt in den Organismus und wird über die Blutbahn zu den im Kieferknochen liegenden Zahnkeimen transportiert. Da die Fluoride über die Mundhöhle aufgenommen bzw. über den Speichel teilweise wieder ausgeschieden werden, können sie ihre Wirkung auch auf bereits in die Mundhöhle durchgebrochene Zähne entfalten.

Fluorid in Nahrungsmitteln

Der Fluoridgehalt in Wasser variiert, wobei Wasser als fluoridarm gilt, wenn es weniger als 0,3 mg Fluorid pro Liter enthält.

Weitere natürliche Fluoridquellen in Nahrungsmitteln: Avocado 0,05 mg /100g, schwarzer Tee 1,0 mg/l, Lachs 0,65 mg/100g, Walnüsse 0,68 mg/100g.

Fluoridhaltiges Speisesalz zum Kariesschutz.

In der Schweiz ist die Speisesalzfluoridierung seit 1955 eine wesentliche Stütze der Kariesprophylaxe. Allerdings war die zunächst verwendete Fluoridkonzentration von 90 mg Fluorid pro Kilogramm Salz ungenügend. 1970 begann der Kanton Waadt, das Speisesalz für alle Haushalte, aber auch für Restaurants, Kantinen und andere Großküchen mit 250 mg/kg zu fluoridieren. Seit 1983 enthält alles fluoridierte Speisesalz in der Schweiz 250 mg Fluorid.

In Deutschland ist fluoridiertes Kochsalz seit 1991 erhältlich. Dem Kochsalz wird so viel Kalium-Fluorid oder Natrium-Fluorid zugesetzt, dass die Fluoridkonzentration 250 mg/kg Salz beträgt. Der tägliche Verzehr von 4 g dieses Salzes führt zu einer Aufnahme von 1 mg Fluorid. In Deutschland ist fluoridiertes Speisesalz nur in Kombination mit jodiertem Salz als “Jodsalz mit Fluorid” im Lebensmittelhandel erhältlich.

Fluorid-Tabletten

Die Tablettenfluoridierung wurde bisher vor allem für Kinder unter zwei Jahren als sinnvoll angesehen. Da sich aber in den vergangenen Jahren immer mehr die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass Fluoride vor allem durch direkten Kontakt mit der Zahnoberfläche, also lokal, wirken, kann laut einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) auf die unmittelbar nach der Geburt einsetzende Tablettenfluoridierung verzichtet werden, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Zähne in der Mundhöhle stehen. Stattdessen sollten Sie ab dem Durchbruch der ersten Milchzähne eine Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid verwenden.

In einigen Fällen behalten Fluoridtabletten dennoch weiterhin ihre Berechtigung. Erfolgt z.B. die tägliche Zahnpflege und Salzzufuhr ohne Fluoridzusatz oder stellt der Zahnarzt ein hohes Kariesrisiko fest, sind Fluoridtabletten weiter sinnvoll. Wichtig ist bei der Abgabe solcher Präparate der Hinweis, dass die Tabletten immer langsam im Mund zergehen sollten, um die lokale Wirkung zu ermöglichen.

Bevor er Fluoridtabletten verschreibt, erhebt der Arzt eine so genannte Fluoridanamnese, um sicher zu gehen, dass die empfohlene Tagesdosis (0,05 mg pro kg Körpergewicht) nicht überschritten wird. Denn auch Säuglingsnahrung, Sojaprodukte, bilanzierte Diäten, manche Getränke, Trink- und Mineralwasser können Fluorid­mengen enthalten.

Wie viel Fluorid ist unbedenklich?

Das Netzwerk „Gesund ins Leben“ hat 2021 die neuen Fluoridempfehlungen der großen Fachverbände vorgestellt nach zu lesen unter www.gesund-ins-leben.de Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit gibt an, dass eine tägliche Zufuhr von 0,05 mg Fluorid pro kg Körpergewicht die optimale Dosis ist, um Karies zu verhindern und gleichzeitig das geringste Risiko gesundheitlicher Folgen zu haben.

Machen Fluoride krank?

Die unbeabsichtigte orale Aufnahme von geringen Fluoridmengen ist nicht ungewöhnlich. Fluoridvergiftungen sind zwar selten, können jedoch vorkommen und zu Übelkeit, Erbrechen…führen. Hierzu werden allerdings größere Mengen benötigt. Die toxische Grenze liegt bei 5 mg Fluorid pro kg Körpergewicht. Ein fünfjähriges Kind mit einem Körpergewicht von ca. 18 kg müsste als zwei Tuben fluoridhaltige Zahnpasta (50ml/1000 ppm) schlucken, damit die toxische Menge erreicht wird.

Dentalfluorose

Bei Kindern, die vor dem 6. Lebensjahr mehr als die doppelte empfohlene Fluoriddosis erhalten, kann an den bleibenden Zähnen die sogenannte Dentalfluorose auftreten. Dabei handelt es sich um kleine, weiße Flecken. Die Anpassung der Tablettenfluoridierung an den Fluoridgehalt im Trinkwasser und die Verwendung von fluoridreduzierten Kinderzahnpasten vermeiden Dentalfluorosen. Ein Grenzwert für die Entstehung einer Dentalfluorose kann nicht definiert werden. Als optimale Fluoridaufnahme wird ein Wert zwischen 0,05 und 0,07 mg Fluorid/ kg Körpergewicht und Tag angesehen. Daraus ergibt sich z.B. für ein sechsjähriges Kind, das im Durchschnitt etwa 20 kg wiegt, die optimale Fluoridaufnahme von 1,0 und 1,4 mg Fluorid/Tag.

Verschiedene Fluoride

Aminfluoride und Natriumfluoride:

Beide Fluoride sind gleich gestellt in der Kariesprophylaxe, sie hemmen den Bakterienstoffwechsel im Biofilm und reduzieren die Säurebildung.

Zinnfluoride:

Sie unterstützen antibakteriell bei Zahnfleischentzündungen oder werden bei schmerzempfindlichen Zähnen eingesetzt.

Ganz gleich welche Fluoride, alle dieser Floride sind zum Schutz der Zähne wichtig.
Sie unterstützten die Remineralisation, werden im Zahnschmelz eingelagert und in Zahnpasta bilden sie eine Art Schutzschild um die Zähne.

Kinder mit gesunden Milchzähnen haben eine 90%ige Chance, ihre Zahngesundheit lebenslang zu erhalten. Die Verantwortung dafür liegt in den ersten Lebensjahren bei Ihnen, denn ihr Kind kann erst dann seine Zähne allein sauber putzen, wenn es im Grundschulalter die flüssige Schreibschrift beherrscht. Bis zu diesem Zeitpunkt braucht ihr Kind Sie zum vollständigen Entfernen der kariesauslösenden Zahnbeläge. Nur sauber Milchzähne bleiben gesund und schön.

Mit der Geburt eines Kindes beginnt auch schon die Pflege des Kindermundes. Von Anfang an ist die Mundpflege ein Teil der Körperpflege.

Babys lieben die Massage

Durch regelmäßiges Fühlen und sanften Massieren des Kieferkamms gewöhnen Sie ihr Baby frühzeitig an die Mundpflege. Morgens und abends wird es so zu einem angenehmen und gewohnten Erlebnis, das Ritual der Mundpflege.

Stillen

Ihr Baby erhält dadurch alles Notwendige zum Wachsen und zur Abwehr von Krankheiten.
Die Milch ist Essen und Trinken zugleich.

Schnuller

Ein Schnuller ist für Säuglinge wichtig, da diese ein hohes Saugbedürfnis haben. Das Saugbedürfnis der Kleinkinder nimmt ab, sobald die Kleinkinder das Kaufen üben dürfen.
Daher brauchen Kleinkinder im 2. Lebensjahr nur noch eingeschränkt den Schnuller z. Bsp. beim Einschlafen. Wenn ihr Kind eingeschlafen ist, ziehen sie den Schnuller aus dem Mund.

Lob und fantasievolle Geschichten helfen beim Abgewöhnen und erklären dem Kind das Abgeben des Schnullers.

Die Abgewöhnung des Schnullers ist wichtig, da dieser die Entwicklung des Schluckens, des Kauens, des Sprechens und der Nasenatmung beeinträchtigt.

Wie gefährlich ist die Nuckelflasche?

Das Fläschchen zum Nuckeln oder Trösten beruhigt für einige Zeit die Kinder. Doch diese Ruhe wird unter Umständen mit einem zerstörten Milchzahn/Milchgebiss in Kauf genommen.

Eine der Hauptursachen für die Zerstörung der Milchzähne im Oberkiefer (Frontzähne) ist das Dauernuckeln an der Trinkflasche. Daher kommt auch die Bezeichnung “Nursing-Bottle-Syndrom” für diese Zahnerkrankung.
Ob aus Langeweile, Kummer, Hunger oder Durst: Ständiges umspülen der Zähne mit süßen oder säurehaltigen Getränken macht das Milchgebiss kariös.

Deshalb: Die Nuckelflasche rechtzeitig absetzen und Kinder so früh wie möglich, sobald sie sitzen können/ab dem ersten Geburtstag, an das Trinken aus dem Becheroder Tasse gewöhnen.

Schon der Erste Zahn – will geputzt sein

Ab dem ersten Milchzahn putzen sie die Kinderzähne morgens und abends mit einer weichen, altersgerechten Kinderzahnbürste. Welche Zahnpasta sie verwenden, mit oder ohne Fluorid, hierzu besprechen Sie sich gemeinsam mit ihrem Kinderarzt.

Siehe Schaubild

www.gesund-ins-leben.de

Zu Beginn geht es vor allem darum, dass sich ihr Kind an die tägliche Mundhygiene gewöhnt, später wird das Zähne putzen mit der Zahnbürste zur Selbstverständlichkeit.

Erster Zahn – Erster Zahnarztbesuch

Die erste Untersuchung steht an. Neben Informationen rund um die Zahn- und Mundgesundheit der Jüngsten werden Eltern und Betreuungspersonen aufgeklärt, dass ihre Kinder zwischen dem 6. und dem vollendeten 33. Lebensmonat Anspruch auf mehrere Früherkennungsuntersuchungen haben. Der Zahnärztliche Kinderpass ist nach dem Prinzip der Dokumentation der Zahngesundheitsbiografie gestaltet. Eine lückenlose Dokumentation baut eine Zahnarzt-Patienten-Bindung auf, die in regelmäßige Besuche mündet und schafft Bewusstsein für eine umfassende Zahn- und Mundhygiene.

Der Kinderpass ist in mehreren Sprachen erhältlich. Jeder Kinderpass erhält einen separaten Einleger, auf dem eine Terminübersicht sowie Tipps für die Mundgesundheit in der Schwangerschaft für Mutter und Kind vermerkt sind. Bei dieser Untersuchung werden Ihnen alle Fragen rund um die Mund- und Zahngesundheit ihrer Kinder beantwortet und der Zahndurchbruch, sowie die Gebissentwicklung ihres Kindes kontrolliert.

Den Kinderpass können Sie unter www.izzbw.de bestellen oder downloaden.

Quellen: IZZ-BW

Gesunde Ernährung

Sorgt für ein gutes Wachstum Kindes und für gesunde Zähne

  • Trinkwasser und ungesüßte Getränke sind der ideale Durstlöscher
  • Mahlzeiten zahnfreundlich und kauaktiv gestalten. Kauen erhöht die Menge an Speichel, dieser schützt und stärkt die Zähne ihres Kindes
  • Zucker- und säurehaltige Lebensmittel so wenig wie möglich, am besten zur Hauptmahlzeit

Die Milchzähne sind wichtig:

  • Sie sehen schön aus, geben ein gutes Selbstwertgefühl
  • Sie sind wichtig für die Sprachentwicklung
  • Sie dienen als Platzhalter für die bleibenden Zähne

Kariöse Milchzähne und die Folgen

  • Frühzeitiger Verlust von Milchzähnen kann den Zahnwechsel negativ beeinflussen, evtl. ist eine kieferorthopädische Maßnahme erforderlich
  • Kariöse Milchzähne sind eine Brutstätte für kariesaktive Bakterien, sie können gesunde Zähne krank machen (Milchzähne und bleibenden Zähne)
  • Tiefkariöse Milchzähne können zu eine Dauerbelastung für die Abwehrkräfte des Körpers oder auch zu weiteren allgemeinen Erkrankungen führen

Zähne putzen macht Spaß

Die Zahnputzzeit mit ihrem Kind ist Zuwendung. Hier sollte Spiel, Spaß und Vergnügen nicht zu kurz kommen.

Die vier Säulen für gesunde Zähne

Die wesentlichen und wichtigen Faktoren für gesunde Zähne sind altersgemäße, gewissenhafte Mundhygiene, gesunde Ernährung, regelmäßige Zahnarztbesuche und Zuführung von Fluoriden.

Gesunde Zähne sorgen für ein schönes Lachen. Sie können kraftvoll zubeißen, bereiten keine Schmerzen und tragen positiv zur Ausstrahlung bei.

Wer die vier Säulen der Zahngesundheit beachtet, dem steht eine strahlend lächelnde Zukunft bevor.

Gesund beginnt im Mund ist keine Floskel sondern Tatsache. Ziel der Prophylaxe-Arbeit ist ein orales Ökosystem im gesunden Gleichgewicht als effektive Barriere gegenüber exogenen Krankheitserregern.

Säule 1: Zahn und Mundhygiene

Die regelmäßige Entfernung von bakteriellen Belägen mit Hilfe von Zahnbürste, Zahnseide, weiteren Hilfsmitteln ist ausschlaggebend für die Mundgesundheit, sowie der ganzkörperlichen Gesundheit.

Säule 2: Fluoridierung

Das Auftragen von Fluoriden mit Hilfe von Zahncreme, Gele oder Mundspülung ist Bestandteil

einer nachhaltigen Mundgesundheit. Fluoride helfen dabei, Kalziumphosphate in den

Zahnschmelz einzubringen, unterstützen die Remineralisation und reduzieren das Kariesrisiko.

Säule 3: Ernährung

  • Eine abwechslungsreiche, ausgewogene und kauaktive Ernährung ist wesentlich: rohes Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sollten auch zwischen den Hauptmahlzeiten angeboten werden.
  • Kinder sollten ausschließlich Wasser trinken.
  • Süßigkeiten, süße Getränke sollten in ihrer Häufigkeit beschränkt werden.

Säule 4: Zahnärztliche Vorsorge

Unverzichtbar für eine nachhaltige Prophylaxe ist die zahnärztliche Vorsorge.

Zahnärztliche Vorsorge

Bis zum 18. Lebensjahr sollten die Zähne Ihres Kindes alle sechs Monate zahnärztlich kontrolliert werden. Neben den gründlichen Untersuchungen wird der Zahnarzt oder die Zahnärztin Sie und Ihr Kind zu Fragen der Mundgesundheit informieren und beraten.

Die Individualprophylaxe für 6- bis 17-Jährige wird von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen. In diesem Karies-Vorsorgeprogramm in der Zahnarztpraxis, ist eine intensive Betreuung dieser Altersklasse vorgesehen.  

Die Individualprophylaxe (IP) dient als sinnvolle Ergänzung zur Gruppen- und Intensivprophylaxe.

Die Individualprophylaxe umfasst:
Aufklärung über Krankheitsursachen und ihre Vermeidung, das Erstellen von diagnostischen Vergleichen zur Mundhygiene, Zustand des Zahnfleisches und Anfälligkeit gegenüber Karieserkrankungen, die Motivation und Einweisung bei der Mundpflege sowie Maßnahmen zur Schmelzhärtung der Zähne (Fluoridierung).

Versicherte, die das sechste, aber noch nicht das achtzehnte Lebensjahr vollendet haben, haben Anspruch auf Fissurenversiegelung der Molaren

Gruppenprophylaxe

In der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe rückt die Kleinkindbetreuung immer mehr in den Mittelpunkt. Dabei leisten Prophylaxefachkräfte in den jeweiligen Einrichtungen eine sehr gute und wichtige Arbeit. Hauptschwerpunkt ist die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten zur Gesundhaltung der Zähne.

Durch gezieltes Anleiten zur Mundhygiene und gemeinsames Zähneputzen in der Einrichtung/Schule motivieren unsere Prophylaxefachkräfte die Kinder und Erzieher/innen, sowie Jugendlichen und Lehrer/innen dazu, Mundhygiene als etwas Positives zu erleben und diese auch zu Hause durchzuführen.

Ziel ist es, Karies erst gar nicht entstehen zu lassen und die kariesfreien Gebisse der Kinder mit naturgesunden Zähnen zu erhalten. Weiterhin soll der Karieszuwachs bei bereits erkrankten Zähnen abgesenkt und bestenfalls verhindert werden.

Die richtige Zahnbürste

Bei der Handzahnbürste ist ein kleiner Bürstenkopf ideal. Dicht besetzt mit Borsten aus Kunststoff und abgerundeten Spitzen.

Keine Naturborsten, da diese Bakterienträger sein können.

Für Kinder gibt es spezielle, altersgemäße Zahnbürsten mit breitem Griff.

Spezielle Zahnbürsten gibt es ebenfalls für die Zahnreinigung bei festsitzenden Zahnspangen.

Nicht vergessen: Es ist empfehlenswert, die Zahnbürste immer dann zu wechseln, wenn sich die Borsten auseinanderbiegen und sie damit abgenutzt sind. Dies kann je nach Putzgewohnheit individuell verschieden sein und zwischen 4, 6 oder 12 Wochen variieren. Auch nach einer Infektionskrankheit ist es wichtig, die Zahnbürste auszutauschen.

Dies gilt auch für die elektrische Zahnbürste. Die elektrische Zahnbürste kann bereits im Kindesalter zum Putzen oder Nachputzen der Zähne durch die Eltern eingesetzt werden. Die Handzahnbürste sollte zum Erlernen der Feinmotorik durch die Kinder jeden Tag genutzt werden. Zur Motivation kann dann ergänzend die elektrische Zahnbürste eingesetzt werden, damit Zähneputzen „Spaß macht“. Empfehlenswert sind Zahnbürsten mit einem Drucksensor oder Signalton. Dieser signalisiert einen zu hohen Druck auf den Zahnschmelz.

Nutzung von Fluorid zum Schutz vor Karies

Eine fluoridhaltige Zahnpasta hilft, Karies vorzubeugen: Beim Putzen nehmen die Zähne das Fluorid

aus der Zahnpasta auf und werden dadurch widerstandsfähiger. Es ist nachgewiesen, dass

tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta Kinder und Jugendliche vor Karies schützen kann.

Zähne putzen nach KAI

Die KAI-Systematik (KAI steht für Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen der Zähne) ist ideal für Kinder, da sie den entwicklungsabhängigen Fähigkeiten des Kindes angepasst ist und sich die Kinder altersgerecht eine systematische Zahnputztechnik erarbeiten können.

Bis zum Eintritt in die Grundschule haben Kinder mit KAI die notwendigen Reinigungsschritte beim Zähneputzen gelernt und das Zähneputzen in den Alltag integriert. Beste Voraussetzungen dafür, dass gute Zahnpflegegewohnheiten später auch kritische Lebensabschnitte – wie die Pubertät – überdauern.

Kauflächen

Als erstes werden die Kauflächen mit kurzen Hin- und Herbewegungen gereinigt.

Außenflächen

Anschließend werden die Außenseiten mit kreisenden Bewegungen gebürstet.
Die Zähne liegen dabei aufeinander und geputzt wird von links nach rechts, von einem Backenzahn zum anderen.

Innenflächen

Zuletzt sind die Innenflächen an der Reihe. Dabei bewegt sich die Zahnbürste mit Wischbewegungen “von Rot nach Weiß”, also vom Zahnfleisch zum Zahn.

  • Sobald der erste bleibende Backenzahn im Durchbruch ist, wird dieser „quer“ mit der Zahnbürste geputzt.
  • Restliche Zahnpasta ausspucken. Den Mund gründlich auszuspülen ist in der Regel erst am Ende der Kindergartenzeit möglich. Zahnbürste gründlich ausspülen.
  • Zahnbürste mit dem Kopf nach oben in den Becher stellen.

Kinder können selbstständig die Zähne sauber putzen, wenn sie fließend schreiben können. Das ist bis etwa Ende der 2. Klasse der Fall. Bis dahin putzen Eltern die Kinderzähne morgens und abends von allen Seiten gemäß der KAI-Methode nach.